Seit ein paar Tagen bin ich wieder zurück vom Sommerurlaub im hohen Norden. Die Architektur ist dort schon sehr verschieden von dem, was wir in Bayern kennen. Das hat mich sofort wieder an meine Reise nach Hamburg zur Internationalen Bauausstellung erinnert. Damals haben wir nicht nur neuartige Baukonzepte wie Selbstbau- und Systembauhäuser oder die innovative Energieversorgung mit Algen angeschaut, sondern sind auch sehr lange durch die Hafencity mit ihren imposanten Gebäuden gestreift. Diese Fotos habe ich jetzt wieder rausgesucht – hier sind sie! Typisch norddeutsch sind die Bauten als moderne Hochhäuser vielleicht nicht, architektonisch spannend aber allemal.
- Weltbekannt schon vor der Eröffnung: die Elbphilharmonie. Die „gläserne Welle“ der Schweizer Architekten Herzog und de Meuron wird vermutlich im Januar 2017 eröffnet. Bis dahin wird der Bau nach aktuellen Prognosen 789 Millionen Euro kosten.
- Die Unilever-Hauptverwaltung besitzt rundherum ausgefeilte Bautechnik: Die Außenhülle ist mehr oder weniger folienartig, das Faltdach in Stahl-Fachwerk ausgeführt. Die vorgehängte Fassade macht Fensterlüften auch bei extremem Wind möglich. Links daneben der Marco-Polo-Tower.
- Das Oval am Kaiserkai von Ingenhoven Architekten hat einen elliptischen Grundriss und steht auf Ständern. Die Form des Gebäudes ist nach intensiven Untersuchungen so festgelegt worden; unter anderem Windbedingungen, Sonnenstand und Lärmbelastung wurden untersucht.
- China Shipping ist ein Entwurf von BRT Bothe, Richter, Teherani. Die europäische Zentrale der Reederei China Shipping mit Stammsitz in Shanghai wird von einem auffälligen Außentragwerk zusammengehalten.
- Die rotbraune Farbe der Stahlrahmen am Gebäude von China Shipping ist seitlich gut zu erkennen. Neben den Stahlträgern fallen auch die dunklen Fensterbänder mit der gleichmäßigen, feinen Sprossenunterteilung auf.
- Harbour Hall von APB Architekten ist symmetrisch aufgebaut: Rechts und links kragen zwei Wohntrakte über den Polder aus. Ein Blick ins Innere zeigt eine gläserne Eingangshalle, die von Stegen durchkreuzt wird. Außen fallen die verschiebbaren Holzlamellen auf.
- Das Bankhaus Wölbern bietet eine interessante Fassade: Denn die Fensterbänder und die dazwischen verlaufenden rötlichen Mauerteile gliedern das Haus gar nicht so regelmäßig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die obersten zwei Etagen fallen aus dieser Regelmäßigkeit heraus.
- Der Marco-Polo-Tower wird von den Einheimischen auch als „Dönerspieß“ verunglimpft. Durch die wellenförmige Außenform ist keine Wohnung wie die andere geschnitten. Die Balkonbrüstungen, die jeweils um die ganze Etage verlaufen, sind in der Höhe ebenfalls wellenförmig und verleihen Dynamik.
- Sumatra heißt dieses Gebäude des Überseequartiers. Architekt ist Erick van Egeraat. Die rote Fassade lehnt sich optisch an die alten Ziegelbauten der Hansestadt an.
- Die U-Bahn-Station Hafencity Universität der schönste U-Bahnhof, den ich kenne. In den zwölf Kuben, die von der Decke hängen, strahlen jeweils 280 LEDs in verschiedenen Farben. Innerhalb von fünf Minuten sind alle Farbvariationen jeweils einmal zu sehen.
- Das Verlagsgebäudes des „Spiegel“ hat Henning Larsen entworfen. Die spitzwinkligen Gebäude, ihre Anordnung am Wasser und die rahmenförmige Fassade geben dem Gebäudekomplex ein markantes Aussehen.